
Über mich
Yoga ist für ALLE da
Interviewt wurde ich von der lieben Iris für ihren Podcast namens Herzverbindungen – Der Podcast für Impulse zum besseren Verständnis von Gedanken und Körper von DieMaxMustermann.
Wer bist du? Stell dich bitte kurz vor!
Ich heiße Daniela Baumgartner (sie/she), geboren 1977, und bin stolze Burgenländische Weinviertlerin 😊. Meine Leidenschaften sind Tiere, die Natur, Yoga und leckeres veganes Essen.
Ich sehe mich nicht als klassische Social-Media-Yogini. Ich bin curvy, stehe nicht auf akrobatische Yogaübungen, kann nicht aus alten Schriften rezitieren oder alle Sanskrit-Namen der Asanas auswendig. Für mich zählt das Wesen des Yogas – dass Yoga ein Teil des Lebens wird, ganz ohne Zwang. Es soll fließen, mit Leichtigkeit ins Leben integriert werden. Denn: Yoga ist für ALLE da – immer und überall.
Wie bist du zum Yoga gekommen?
Meine erste Begegnung mit Yoga hatte ich in meinen 20ern. Es hat damals nicht richtig gepasst – rückblickend lag das wahrscheinlich an der Art des Yogas, die ich ausprobiert hatte.
In meinen 30ern habe ich durch wiederkehrende Knieprobleme (mehrere Kreuzbandoperationen und Arthrose) gemerkt, dass ich aktiv etwas tun muss, um meine Beweglichkeit und meinen Körperraum zu erhalten.
So startete ich mit Yoga-DVDs von Ursula Karven – damals war das am Land oft die einzige Möglichkeit. Heute gibt es glücklicherweise viel mehr Angebote!
Meine Ausbildung zur Yogalehrerin habe ich ursprünglich nur für mich gemacht, um richtig praktizieren zu können. Doch nach Abschluss der Ausbildung hat sich eines zum anderen ergeben, und seit 2018 unterrichte ich Yoga. Einige meiner Yogis und Yoginis begleiten mich seit dieser Zeit – ob Kinderyoga, Senioryoga oder Gruppenstunden.
Was war deine prägendste erste Yogaerfahrung?
Nicht ganz meine erste Erfahrung, aber ein besonderer Moment war, als ich zum ersten Mal eine komplette Sequenz von Ursula Karven durchgemacht habe. Das Gefühl danach war unvergleichlich: Zufriedenheit und Dankbarkeit, direkt in meiner Seele spürbar.
Hast du eine bestimmte Yoga-Richtung, auf die du dich spezialisiert hast?
Nein, ich habe eine Grundausbildung im Hatha-Yoga gemacht. Hatha Yoga hat das Ziel, Körper, Geist und Seele ins Gleichgewicht zu bringen. Aber ich gestalte meine Praxis flexibel – je nachdem, was Körper, Geist oder Seele gerade brauchen.
Wie hat Yoga dein Leben verändert?
Körperlich habe ich durch Yoga Beweglichkeit und Kraft wiedererlangt – trotz meines „antiquierten“ Knies. Emotional hilft es mir, Schwankungen auszugleichen und mich immer wieder neu zu zentrieren. Ich merke schnell, wenn ich ein paar Tage kein Yoga gemacht habe – dann fehlt etwas und ich fühle mich unrund.
Was bedeutet Yoga für dich – körperliche Praxis oder spirituelle Reise?
Langfristig hat mich der Dalai Lama inspiriert. Doch oft sind es die Menschen, denen ich im Leben begegne, die mich am meisten lehren. Durch Austausch erweitere ich meinen Horizont ständig. Solche Begegnungen sind mir wichtiger als das Folgen eines Gurus.
Wie würdest du deinen Unterrichtsstil beschreiben?
Für mich sind beides untrennbar miteinander verbunden. Yoga hilft mir, meinen Weg zu gehen, Pausen zu akzeptieren und dankbar zu sein – selbst für Erfahrungen, die im ersten Moment nicht passend scheinen.
Wie würdest du deinen Unterrichtsstil beschreiben?
Legst du mehr Wert auf die körperlichen Asanas, Atemübungen (Pranayama) oder Meditation?
Legst du mehr Wert auf die körperlichen Asanas, Atemübungen (Pranayama) oder Meditation?
Mein Unterricht ist so individuell wie meine Gruppen. Je nach Energie der Teilnehmenden kann es eine kraftvolle Stunde mit Yoga-Choreographien (auch mal zu Metallica!) oder eine ruhige Yin-Yoga-Einheit sein. Jeder Tag ist anders, und jeder Mensch ist einzigartig – das spiegelt sich in meinem Unterricht wieder.
Wie gehst du mit Yoga-Anfängern um?
Ich mache Mut und gebe Zeit. Es geht nicht darum, perfekt auszusehen, sondern zu fühlen, was möglich ist. Ich zeige gerne, dass auch ich meine Grenzen habe – zum Beispiel kann ich wegen meines Knies die Krähe nicht machen. Trotzdem motiviere ich andere, es auszuprobieren. Yoga ist für alle – auf die eigene Art und Weise.
Tipps für eine regelmäßige Yogapraxis?
Integriere Yoga in deinen Alltag! Es muss nicht immer die große Stunde sein. Baumhaltung beim Zähneputzen, Atemübungen im Stau, achtsames Kochen oder Meditieren beim Spazierengehen – es gibt viele kleine Wege, Yoga zu leben.
Was war deine größte Herausforderung?
Meine eigenen Grenzen zu akzeptieren und meinen Perfektionismus loszulassen. Auch „Klappe halten“ ist eine Herausforderung – ich rede einfach zu gerne! 😊
Gibt es ein einprägsames Erlebnis aus deinen Yogastunden?
Immer wieder aufs Neue:
Bei fast jeder Stunde: Menschen kommen mit der Last ihres Tages in den Raum und gehen entspannt, mit einem Lächeln. Diese „Yoga-Magie“ zu erleben, macht mich immer wieder dankbar.
Wie stehst du zur Kommerzialisierung von Yoga?
Ein Vorteil ist, dass durch die große Bandbreite jeder seinen Weg zum Yoga finden kann. Der Nachteil: Verbreitung von Stereotypen – jung, schlank, super beweglich – und die Kommerzialisierung von Online-Ausbildungen, die oft wenig Tiefe und Selbstreflexion bieten.
Tipps für Yoga mit körperlichen Einschränkungen?
Yoga ist für alle da! Jede Haltung kann angepasst werden. Eines meiner schönsten Erlebnisse war eine gemischte Gruppe im Hotel: eine Dame mit nur einem Bein, ein Teenager, ein älterer Herr, eine sportliche Frau und ich, curvy – alle haben mitgemacht, jeder auf seine Weise.
Und jeder war wunderschön auf seine eigene Art und Weise.
Rolle von Yoga für mentale Gesundheit?
Yoga ist besonders in stressigen Phasen wertvoll. Ein toller Spruch dazu: „Wenn du Zeit hast, praktiziere 15 Minuten am Tag. Wenn du keine Zeit hast, dann 60 Minuten.“ Auch kurze Momente der Achtsamkeit im Alltag können Wunder wirken.
Wie siehst du die Zukunft des Yoga?
Ich hoffe, dass Yoga in unserer schnelllebigen Welt weiter an Bedeutung gewinnt – als Weg, zurück zu uns selbst zu finden. Ob traditionell oder modern, bleibt spannend.
Gibt es neue Trends, die dich interessieren?
Ich interessiere mich für Vertiefungen wie Yin-Yoga, Medical Yoga oder Spiraldynamik, um besser auf die individuellen Bedürfnisse meiner Teilnehmer eingehen zu können.
Was sind deine Ziele als Yogalehrerin?
Ich habe eine Ausbildung als systemischer Coach gemacht und möchte Yoga und Coaching stärker verbinden. Außerdem plane ich Angebote wie Curvy Yoga und Hunde-Yoga, um Yoga für alle zugänglich zu machen.
Möchtest du noch etwas mitgeben?
Yoga ist für ALLE da. Sucht euch Lehrer*innen
oder Studios, die zu euch passen, und gebt nicht auf. Was heute passt, kann morgen zu klein sein – bleibt offen für Wandel und Wachstum.